Georgina en femme unterwegs

Am Anfang, von der ersten Stunde an, war ich wie elektrisiert über die auf mich gerichteten Blicke. Das hatte etwas Starrendes, Bohrendes, tief Verunsicherndes und Einschüchterndes. Je nach Tagesverfassung hielt ich ihnen Stand, hielt ich die Blicke aus oder senkte in Demut den Blick. In jedem Fall hinterließ ich Spuren im Blick des Anderen. Demütige Blicke meinerseits fachten manchmal die Härte des Gesichtsausdrucks beim Anderen an, gelegentlich stimmten sie aber auch milde. Kämpferische Blicke von meiner Seite führten meistens zu einem Wegblicken oder Sekunden andauernder Aufwallung, niemals aber zum demütigen Sich Geschlagen geben. Das Zermürbende und Aufreibende blieb, allerdings begann ich im Laufe der Zeit ähnlich wie eine Dompteuse mit ihren wilden Tigern zu kommunizieren, begann die zudringlichen Blicke durch Stärke und Standhalten zu bannen, dominant zu bleiben und die Szene zu beherrschen. Ich erlebte es als eine Art Ringkampf. Schließlich begann die Aufgeregtheit etwas abzunehmen. Erst nach der Gesichtfeminisierungsoperation ist wirkliche Ruhe eingetreten, die Blickwechsel gelingen ohne seltsame Gesichtsausdrücke des Anderen.